Vergiftungen bei Haustieren

Manchmal sind Hund oder Katze Vergiftungen ausgesetzt. Da die enorme Bandbreite von giftigen Substanzen für den Laien unüberschaubar ist, wird empfohlen, im Zweifelsfall die Vergiftungszentrale unter der Telefonnummer ++43(0)1 406 43 43 zu kontaktieren, wo verlässlich Auskunft über Wirkungen und Folgeerscheinungen gegeben werden kann.

Katzen fressen Gras, um ihre Verdauung zu regulieren und verschluckte Haarballen zu entfernen.

Egal, ob bei dem Haustier real eine Vergiftung eingetreten ist, oder ob sie nur befürchtet wird, sollte überprüft werden:

Welche Art von Gift steht zur Diskussion?

Wie und wann könnte dieses aufgenommen worden sein?

Entstand sie durch einen Schlangenbiss, durch Fressen einer giftigen Substanz oder durch Hautkontakt?

Ist der Tierbesitzer sicher, dass sein Hund oder seine Katze das Gift oral aufgenommen hat, ist als erste Gegenmaßnahme die Eingabe von Aktivkohle 1 bis 1,5g/kg bis max. 50g anzuraten, wobei eine anschließende Kontaktaufnahme mit dem Tierarzt für das Tier lebensnotwendig sein kann.

Ist das Gift mit der Haut in Kontakt gekommen, wird eine großflächige Schur angeraten und ist einem Waschen unbedingt vorzuziehen. Sollte ein Scheren nicht möglich sein, weil das Tier zu unruhig ist, dann ist das oberste Ziel die Entfernung bzw. Verdünnung des Giftes mit einer Spülflüssigkeit. Als wichtigstes Gebot bei diesem Procedere: Keine Maßnahme darf schädlicher sein als das Gift. Im Zweifelsfall sollte man reines Wasser verwenden. Bei Verdacht der Aufnahme von Gift oder bereits bestehenden Vergiftungssymptomen ist ein sofortiger Tierarztbesuch notwendig.

Augenfällige Symptome können sein:

Speicheln, Erbrechen, Schwäche, Zittern, Kollaps, Schweratmigkeit, deutlich erweiterte oder verkleinerte Pupillen.

Wenn irgendwie möglich, sollte man den Rest des aufgenommenen Giftes bzw. auch die Verpackung, wenn vorhanden, unbedingt zum Tierarzt mitnehmen, um eine eventuelle Antidotgabe rasch zu ermöglichen.

Hund: Rattengift

Bei Hunden ist die Gefahr der Aufnahme von Rattengift oder mit Gift versetzten Futterstücken durch pathologische Hundehasser leider ein Thema. Auch eine Ratte, die Gift gefressen hat und für den Hund erbeutbar ist, weil sie vielleicht schon durch die Vergiftung verlangsamte Reaktionen hat, kann dem Hund zum Verhängnis werden. Bei den Präparaten handelt es sich vorwiegend um Vitamin K-Antagonisten, sie führen zu Störungen der Blutgerinnung. Die Symptome äußern sich in Blutergüssen und Blutaustritt aus Körperöffnungen. Die für den Tierhalter sichtbare Reaktion des Hundes auf die Aufnahme des Giftes erfolgt allerdings erst nach zwei bis drei Tagen, wobei es für eine Behandlung vielfach zu spät sein kann. Deshalb sollte man beim ersten auch noch so kleinen Anzeichen für ein ungewöhnliches Verhalten des Tieres sofort den Kontakt zum Tierarzt aufnehmen.

Katze: Pflanzengift

Da die Katze bei der recht häufigen »Katzenwäsche« mit intensivem Lecken des Fells viele Haare verschluckt, benötigt sie Pflanzen zur Entfernung von Haarballen, die sich im Magen angesammelt haben. Dafür sollte ihr immer ein Blumentopf mit Katzengras – in der Blumenhandlung gekauft oder selbst gezogen – zur Verfügung stehen. Findet die Katze kein Katzengras vor, nimmt sie so ziemlich jede Pflanze, die sie findet, damit sie diese Haarballen los wird. Das kann zur verhängnisvollen Aufnahme eben auch von Giftpflanzen führen. Im Freien ist dies durch das große Grasangebot kaum zu erwarten. Zum Auflösen der Haarballen im Magen gibt es im Übrigen unterstützend auch Pasten, die man ins Futter mischt.

Die häufigsten für die Katze giftigen Pflanzen – darunter auch blühende Freilandpflanzen oder Schnittblumen, die gerne im Haus aufgestellt werden – sind:

Zimmerpflanzen:

Amaryllis

Anthurium

Azalee

Christusdorn

Chrysantheme

Dieffenbachie

Digitalis

Gummibaum (jede Art)

Hyazinthe

Maiglöckchen

Thujen

Weihnachtsstern

Zimmerefeu

Freilandpflanzen:

Eibe

Gartenefeu

Herbstzeitlose

Hortensie

Oleander

Rhododendron

Seidelbast

Wacholder

Die Palette der Vergiftungen umfasst nicht nur pflanzliche Produkte, sondern auch synthetische bzw. Kombinationen aus beidem.

Nochmals hervorzuheben ist dabei das Rattengift, da nicht nur in ländlichen Gegenden, sondern auch in der Großstadt Köder ausgelegt werden. Im Normalfall sind sie zwar an unzugänglichen Stellen angebracht, aber sterbende Tiere können zu Kontamination führen. Damit besteht nicht nur für Katzen und Hunde, sondern auch für Kinder große Gefahr durch dieses in seiner Wirkung besonders heimtückische Präparat, das zu Störungen der Blutgerinnung führt und erst nach zwei bis drei Tagen sichtbare Symptome erzeugt.

Der Jahreszeit entsprechend werden die ersten Vorbereitungen zur Wintertauglichkeit des Fahrzeuges getroffen. Ein notwendiger, leider aber auch gefährlicher Bestandteil dieses Procedere ist das Frostschutzmittel. Diese Substanz enthält süß schmeckendes Äthylenglycol, das von »Naschkatzen« – in unserem Fall auch »Naschhunden« – gerne aufgenommen wird. Die Folgen sind für das Tier dramatisch, und es benötigt sofortige tierärztliche Hilfe. Mattigkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und im äußersten Fall auch Nierenversagen sind die Symptome, die beim Tierhalter die Alarmglocken läuten lassen sollten.

Besonders im Herbst werden auf Feldern Carbamate, also Insektizide, von oftmals nicht berechtigten Personen ausgebracht. Bei diesem hochaktiven Gift handelt es sich um lila Brocken, die auf keinen Fall ohne Handschuhe berührt oder entfernt werden dürfen. Es ist ratsam, die nächstliegende Polizei oder Gendarmerie zu verständigen. Falls der Hund dieses Gift aufgenommen hat, können folgende Symptome auftreten:

Speicheln

Erbrechen, Durchfall

Atemnot

Krämpfe

Lähmungen

Der Tierhalter muss auf Grund dieser Reaktionen sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, da jedes Versäumnis zum sicheren Tod des Tieres führt.

Wie eingangs erwähnt, ist die Bandbreite der Gifte und der daraus folgenden Vergiftungen für den Nichtfachmann unüberblickbar, deshalb ist es ratsam, den nächsterreichbaren Veterinär bzw. die Vergiftungszentrale im Zweifelsfall zu kontaktieren. Wegen der Wichtigkeit dieses Problems hier nochmals die Telefonnummer: 0043 (0)1/406 43 43.

Wir beraten Sie zu diesem Thema gerne.